eine Zugfahrt, die ist lustig... „Eilzug nach Brenton-Town fährt auf Bahnsteig 3 ein“, ertönte es aus dem Lautsprecher. Carol und Mark waren gerade am Bahnhof angekommen und hatten alle Hände voll zu tun, um noch rechtzeitig in den Zug zu kommen. Das Wetter schien sich an diesem Tag Mark’s Stimmung anzupassen. Seit gestern Abend hatte es nicht mehr zu regnen aufgehört. „Das war ganz schön knapp“, keuchte Carol als sie endlich im Zug saßen. „Wären wir doch mit dem Auto gefahren...“ „du hast doch gehört, dass es auf der ganzen Strecke zu kilometerlangen Staus kommt..“ „warum überrascht mich das nicht...“ Carol schien es langsam zu bereuen, mit Mark mitgekommen zu sein, aber sie konnte seine überaus miese Laune natürlich auch verstehen... Mark hatte ihr zwar immer wieder gesagt, es sei nicht nötig mitzukommen, aber sie hielt es doch für besser ihn zu begleiten... Vor einigen Tagen war Hodson erneut zu Dr. Greene gekommen, und hatte ihm mitgeteilt, dass Hilary Fossen, die Mutter von Derek Fossen, mit Mark persönlich sprechen möchte. Würde er nicht kommen, würde sie ihn vor Gericht bringen.. Carol nahm ihr Feuerzeug und zündete eine Zigarette an. Genervt nahm Mark das zur Kenntnis: „Wir sitzen in einem Nichtraucher-Abteil!“ „Und?...außer uns ist doch niemand hier..“ „ich bin hier, und dieser Qualm stört mich!“ „seit wann?“ „mach das Ding bitte aus..“ Dafür erntete Mark einen bösen Blick. Carol tat ihm trotzdem den Gefallen, und dämpfte die Zigarette in ihrem selbst mitgebrachten Aschenbecher aus. Sie versuchte sich immer wieder vor Augen zu halten, wie schwer die Situation für Mark sein musste und setzte wieder einen etwas freundlicheren Blick auf.. „Was denkst du, hat Fossen’s Mutter vor?“, fragte Carol. „keine Ahnung..vielleicht will sie mir ihr neues Aquarium zeigen...“ Carol sah beleidigt auf die Seite. Diese Maßnahme wirkte. Mark schämte sich für sein Verhalten.. „tut mir leid Carol..das war nicht so gemeint..ich bin dir wirklich dankbar, das du mitgekommen bist..auch wenn’s nicht so aussieht..ich weiß das zu schätzen..“ Mark hatte die Eigenschaft, das niemand lange auf ihn böse sein konnte, schon gar nicht Carol. „Wenn du nicht gerade der fahrlässigen Tötung beschuldigst wirst, bist du ja ein ganz netter Kerl“, sagte sie. Mark versuchte etwas gekünstelt zu lächeln. Carol fand ihren letzten Kommentar allerdings ziemlich unpassend, und blickte etwas verlegen aus dem Fenster. Der Regen war mittlerweile in nassen Schneefall übergangen...
bei Hilary Fossen... „251 Hampshire Park..ich glaube hier sind wir richtig“, sagte Carol den Blick dabei auf das große Anwesen von Hilary Fossen gerichtet. Sie gingen auf das Hoftor zu. Es war geöffnet. „Willst du nicht reingehen?“, fragte Carol und zeigte auf den Vorgarten. „naja...siehst du den riesigen Köter da vorne?“ „Das ist doch nicht mehr, als ein etwas großgewachsener Dackel..hast du etwa Angst?“ „Ich?...natürlich nicht“... „Du stehst aber noch immer, Mark..jetzt-“ Sie wurde unterbrochen. „der Hund tut nichts..kommen Sie endlich rein!“, rief eine Dame um die 60 mit unfreundlicher Stimme , es war Hilary Fossen. Sie führte die Gäste an dem Hund vorbei in das Haus. Erwartungsgemäß war auch Hodson anwesend. Widerwillig schüttelte Mark seine Hand. Im Wohnzimmer war ein Dia-Projektor aufgebaut. Mark konnte sich vorstellen, was sie damit vorhatten. „Darf ich Ihnen etwas anbieten?“, wollte die Hausherrin, diesmal etwas freundlicher, wissen. Mark und Carol lehnten ab. „Könnten wir endlich zur Sache kommen?“, wollte Mark die Sache beschleunigen. „Ganz wie Sie wollen, Dr. Greene..Mrs. Fossen, möchte Ihnen etwas zeigen“, antwortete Hodson. Sie schloss den Dia-Projektor an und drückte einen grünen Knopf...Bilder eines kleinen Jungen, vermutlich Derek Fossen, erschienen. Mark flüsterte Carol zu: „will sie jetzt einen auf Mitleid machen?..die trauernde Mutter spielen?..sie hatte ihren Sohn seit Jahren nicht mehr gesehen, was soll das ganze?“ Mrs. Fossen hatte das wohl mitbekommen und sah Hodson an. Der übernahm die Initiative. „Auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, Dr. Greene, Mrs. Fossen hat ihren Sohn geliebt..von ganzem Herzen..um auf den Punkt zu kommen..seit Mrs. Fossen’s Ehemann verstorben ist, geht es finanziell mit ihr bergab..große Teile des Hauses müssen saniert werden..“ „Mir kommen die Tränen“, fiel Mark ihm ins Wort. Hodson fuhr unbeeindruckt fort: „Dr. Greene, alles was Mrs. Fossen will, sind 25.000 $...das sollte für Sie, in ihrer Position, kein allzu großes Problem darstellen..andernfalls, sehe ich mich gezwungen, die Sache vor Gericht zu klären..Sie haben die Wahl!“ Kurz herrschte Stille. „Carol, wir gehen!“ „Mark, vielleicht sollten-“ „Ich sagte wir gehen!!!“ Er packte Carol am Arm und zog sie zur Tür raus..Diesmal war es der Hund der vor Schreck in Deckung ging.. „mein Angebot steht..denken Sie darüber nach!“, rief Hodson ihnen noch hinterher.
einige hundert Meter vom Haus entfernt... „Mark, bleib doch stehen...du sollst stehen bleiben!“ Noch immer fluchend hielt er an. „Was ist?!!“, fuhr er Carol an.. „Würdest du aufhören mich anzuschreien...komm mal wieder runter..wir setzen uns jetzt da vorne hin“ „Was bilden dieser Hodson und diese Rabenmutter sich eigentlich ein“, sagte Mark mit immer noch sehr lauter Stimme. „du weißt, dass das nicht fair ist..manchmal kann man an der Entwicklung eines Kindes nicht viel ändern..die Gesellschaft kann Menschen zu dem machen, was sie schließlich sind..“ Mark starrte in den Himmel. „Du solltest über Hodson’s Angebot nachdenken“ „Drehst du jetzt völlig durch, Carol?!!“, er wurde wieder merklich lauter.. „Angenommen, Hodson bekommt bei der Gerichtsverhandlung recht, dann ist deine über Jahre hinweg, mühsam aufgebaute Karriere im Arsch...ganz abgesehen davon, was dich sonst noch erwarten könnte...“ Sie sah Mark an. „überleg doch mal..Weaver wird sich auch nicht ewig mit einer Notaufnahme zufrieden geben..sollte sie das County verlassen, wärst du der erste Kandidat für die Nachfolge...über die 25.000 $ müsstest du dir dann sicher keine Sorgen mehr machen..“ Mark sah sie etwas vorwursvoll an.. „Wenn ich zahle, werde ich Elizabeth von der Fossen-Geschichte erzählen müssen..dann verliere ich vielleicht mehr als nur 25.000$...“ So niedergeschlagen, hatte Carol ihren Freund noch selten gesehen.. „Willst du das Elizabeth etwa dein ganzes Leben lang verheimlichen?“ „...manche Menschen, finden es nunmal nicht so toll, mit einem Mörder zusammenzuleben!“ Mark sah Carol tief in die Augen...er stand auf..und ging...
8:15 Uhr..an der Aufnahme „Lydia!“, brüllte Weaver mit rot angelaufenem Gesicht, „Wo verdammt noch mal sind die Ärzte in diesem Saftladen, das sich Krankenhaus nennt?!!“ „keine Ahnung..ich bin erst seit 5 Minuten hier“, antwortete Lydia kleinlaut. „Dr. Weaver!...wir brauchen Sie in der 1“, rief Lily. „Gott sei Dank“, murmelte Lydia. „Das hab ich gehört, Lydia“ Schwester Wright ging ins Arztzimmer, in das sich Susan Lewis gerade unbemerkt verdrückt hatte. „Hi Susan..du bist früh dran..“ „Ich wollte mich nicht schon wieder von Weaver anschnautzen lassen..“ „Kann ich gut verstehen...ähm..Haley hat mir von der kleinen Überraschungsfeier erzählt..“ „das weiß wohl schon die halbe Notaufnahme“ „nicht nur....jedenfalls musst du mir unbedingt von Luca und dir erzählen..seit wann läuft da was?..bitte alle Einzelheiten..“ Susan musste grinsen... „Also gut“ Die beiden setzten sich an den Tisch und Susan begann mit glänzenden Augen zu erzählen: „nachdem Luca und ich diesen kleinen Jungen, Ben, an meinem Geburtstag, verloren hatten, sind wir noch einen Trinken gegangen...dann standen wir vor meiner Wohnung...ich hab ihm eine gute Nacht gewünscht..er mir ebenfalls..aber irgendwie sind wir doch nicht von einander losgekommen..und dann standen wir in meiner Wohnung..kurz danach im Schlafzimmer..und dann...“ „und dann!?“, wollte Lydia wissen. „dann hat das Telefon geklingelt, und Doug und die anderen hatten es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht...“ „und was ist passiert, als sie wieder gegangen waren?“ „nichts...“, antwortete Susan. „was soll das heißen?“ „das soll heißen, dass ich Luca nach Hause geschickt habe!“ „bist du verrückt?“ „Hätte ich nach der peinlichen Situation mit ihm ins Bett steigen sollen?“ „Natürlich!...ohne zu überlegen...es ist schließlich Luca!“ „Lydia, du bist verheiratet...“ „ja..ja...und wann seht ihr euch wieder?“ „du bist ziemlich neugierig...ok..er führt mich heute zum Tanzen aus..“, strahlte Susan. „er tanzt auch noch...was für ein Mann“, schwärmte Lydia. „er ist so anders, als ich ihn eingeschätzt habe...ich hab ihn in den letzten Tagen eben erst richtig kennen gelernt....tja...wenn wir vermeiden wollen, dass Weaver uns mit ihrem Stock verfolgt, sollten wir so schnell wie möglich einen Patienten behandeln....lass uns gehen..“
8:28 Uhr..Behandlungsraum 4 „Hi Tiffany, ich bin Dr. Lewis, wie kann ich dir helfen?“ „Ich hab mir die Hand verletzt, ich würde sagen sie ist verstaucht..“ Susan begutachtete die Hand.. „Dieser Meinung bin ich auch...wir bringen dich jetzt zur Sicherheit noch zum Röntgen...darf ich fragen, wie das passiert ist?“ „Arbeitsunfall...ich bin beim tanzen gestürzt und auf die Hand gefallen...war ziemlich peinlich..“ „bist du Tanzlehrerin?“ „nein...ich strippe“ Susan sah sie eindringlich an. „jetzt bitte keine Vorträge..ich bin Volljährig, und will das machen, ok?“ „wie du meinst..die Schwester wird bald kommen und dich dann nach oben bringen..“ Susan überlegte. „mir fällt da gerade etwas ein...ich müsste einem Freund mal eine Lektion erteilen...würdest du mir, während du hier wartest einen Gefallen tun?“ „...hab ja nichts besseres zu tun, was soll ich machen?“ Susan erklärte der Patientin ihr Vorhaben...dann ging sie zurück zur Aufnahme... „Lily, würdest du vom Patienten in der 4, ein neues Krankenblatt anlegen, es dann Doug geben und ihn zu der Patientin schicken..“ „Aber ich dachte, du behandelst ihn schon?!“ „Mach’s einfach, ich erkläre es dir später“ „wie du meinst...“ Verständnislos schüttelte Lily den Kopf, tat dann aber was Susan ihr aufgetragen hatte...
8:40 Uhr...Raum 2 Schlecht gelaunt verließ Abby gemeinsam mit Luca Behandlungsraum 2. „Was sollte das eben?...du bist erst seit ein paar Tagen mit Susan zusammen, und trotzdem flirtest du mit jeder weiblichen Brust die dir über den Weg läuft!“, beschwerte sich Abby. „wie bitte?...ich war doch nur freundlich zu der Patientin..das kann man von dir ja nicht gerade behaupten...was ist bloß los mit dir?“, „es geht mir verdammt noch mal gut...warum fragt mich jeder wie’s mir geht?!“ „wem willst du etwas vormachen, Abby?...ich habe dich schon ewig nicht mehr lächeln gesehen, komm schon, was hast du?“, fragte Luca einfühlend. „Das hat dich die letzten sechs Monate auch nicht interessiert..versprich mir nur, dass du die Beziehung zu Susan sofort beendest, wenn du es nicht mehr ernst mit ihr meinst..sie wurde schon oft genug enttäuscht“ „Ich mache mir im Moment größere Sorgen um dich, Abby...ich habe oft genug versucht mit dir zu reden, aber du lässt ja keinen an dich ran...nicht einmal Carter...wie lange er das wohl noch mitmacht.....bleib doch da, Abby!“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging Abby zu einem Patienten..
9:25 Uhr...Aufnahme.. „ah..Susan..endlich sehe ich dich..ich muss kurz mit dir sprechen..“, sagte Abby und blickte dabei zu Frank. „alleine!“ „ich habe hier zu tun...!“, antwortete Frank genervt. „Ist ja auch egal...“, lenkte Abby ein. „also, was gibt’s für ein Problem, Abby?“, wollte Susan wissen und sah dabei immer wieder zum Behandlungsraum 4. „Ich wollte dir nur sagen...naja..“, Abby hielt kurz „Luca ist nicht unbedingt das, was man als treu bezeichnet...pass auf, das er dich nicht verletzt...es wäre nicht seine erste kurzfristige Beziehung...“ „Ist hier jemand eifersüchtig?“, mischte sich Frank ein.. „Hattest du nicht zu tun?“, fuhr Abby ihn an. Susan hörte Abby nur mit einem Ohr zu..Sie sah ununterbrochen zur 4 hinüber, in die Doug vor ein paar Minuten hineingegangen war. „Hörst du mir überhaupt zu, Susan?“, fragte Abby, „was ist da drüben so interessant?“ „eh...nichts...ich verspreche dir, dass ich mich nicht blind in eine Beziehung mit Luca stürzen werde...ok?“ „aber hast du das nicht schon gemacht?“, erwiderte Abby. „wir reden später weiter, ich muss zu einem Patienten“ Susan wollte gerade gehen, da kam Doug aus der 4 angelaufen und rief: „Susan!...ich brauche deine Hilfe...komm schnell"...
vor 3 Minuten...Behandlungsraum 4 (9:22 Uhr) Doug nahm das Krankenblatt und öffnete die Tür zu Behandlungsraum 4. Er stellte sich vor und sah sich die schmerzende Hand an... „war es der Junge wenigstens wert?“, fragte Doug und grinste. „ich hab mich doch nicht geprügelt..ich habe mich beim Tanzen verletzt..ich bin Stripperin“ „mhh...zeig mir mal deine Hand“.. Vorsichtig untersuchte er die Verletzung.. „Sie haben wirklich schöne Hände“, sagte Tiffany und sah Doug in die Augen. Doug wurde etwas bleich. „nicht so schüchtern, Doc“ „was soll das?...hör sofort auf!“, rief Doug aufgeregt während sie zu tanzen anfing. „bist du verrückt...Ly-...Lydia“, versuchte Doug herauszubringen... Er ging zur Tür und wollte das Zimmer verlassen. „..eh...warte mal...war nicht vorhin eine blonde Ärztin bei dir?...und lass dieses Teil gefälligst an!“ „blonde Ärztin...egal...entspann dich“ Doug versuchte so gut es ging auszuweichen und fragte weiter: „sag schon, was wollte sie!...ich gebe dir 10 Dollar“ Tiffany blieb stehen. „10 Dollar?...einverstanden...sie hat mich sozusagen auf Sie angesetzt...sie wollte, dass ich Sie ein wenig in Panik versetze...und eigentlich wollte die Blonde Sie auch noch dabei erwischen, wie sie mit mir hier rummachen...naja...schlechtes Timing..“ „Hab ich es doch gewusst...aber nicht mit Doug Ross...ich habe eine bessere Idee“ Doug ging zum Fenster, drehte die Jalousine auf und sah zum Aufnahmebereich, wo sich Susan gerade angeregt mit Abby unterhielt. „Sehr schön...Susan steht dort drüben“ „was haben Sie vor?“, wollte Tiffany wissen. „würdest du mir für weitere 10 Dollar ein bisschen helfen?“ Tiffany lachte. „den Laden werde ich weiterempfehlen“ Doug erklärte ihr, was sie zu tun hatte, stürmte dann zur Tür hinaus und lief zur Aufnahme. „Susan!..ich brauche deine Hilfe..komm schnell", rief er. Susan kam sofort angerannt. Abby folgte ihr. „was ist passiert?“, rief Susan mit ängstlicher Stimme. „Sie wollte mir an die Wäsche, und da hab ich die Nerven verloren, und sie gegen das Bett geschleudert!...und jetzt reagiert sie nicht mehr“, sagte Doug aufgeregt. Alle drei waren nun im Behandlungsraum, wo die Patientin regungslos am Boden lag. „Doug, hilf mir sie auf das Bett zu heben..........ahhhhhhh!!“, schrie Susan plötzlich..Auch Abby war erschrocken. Tiffany hatte plötzlich die Augen geöffnet. „Reingelegt!“, riefen Doug und die attraktive Patientin. Leichenblass stand Susan vor der Stripperin.. „es tut mir Leid...er hat mir Geld angeboten...“, wandte sich die Stripperin mit einem Lächeln an Susan. Bei Doug sah das etwas hemmungsloser aus..sein Bauch schmerzte bereits vor Lachen.. „du...du...“, er lachte noch lauter „du..hättest dein Gesicht sehen sollen, Susan...so komisch..“ „Du bist so bemitleidenswert, Doug“, sagte Susan. Sie hatte sich wieder gefangen.. „ja..ja..das kommt davon, wenn man sich mit mir anlegt...“ Susan drehte sich um und verließ das Zimmer.. „kann mir mal einer erklären, was an der ganzen Sache so witzig ist?!“, fragte Abby verwirrt...
21:00 Uhr...Abby’s Appartement Das Telefon klingelte. „Carter!...gehst du ran?“, rief Abby. „Könntest du nicht?!..es ist gerade so spannend“, er starrte in den Fernseher. Unfreiwillig hob Abby ab.. „Abby Lockhart...was?...wer?...Mum bist du es?....was ist los?...beruhige dich...er hat was?...oh mein Gott...wo bist du?...jetzt?...ja ok...wie lautet die Adresse?...ja ich habe verstanden....ich komme....und bleib wo du bist!“ Sie legte auf.. „Wer war das Abby?“, Carter hatte sich vom Fernseher entfernt und stand nun neben Abby. „du bist ja völlig blass...was ist passiert?“ „Wir müssen sofort weg, Carter..." Sie zitterte am ganzen Körper.. „Kannst du mir endlich sagen, was los ist?!!“ „Er hat meine Mutter geschlagen...George“ „Was?!!...ihr Mann", Carter war erstaunt und wütend zugleich. „Er hatte getrunken und da.....ich muss sofort zu ihr“, Abby war völlig verzweifelt „Ach du Scheiße...aber er war doch so nett“, warf Carter ein. „es ist egal was er war...er hat sie geschlagen“ Abby begann zu weinen.. „Hört denn das nie auf?“ „...das stehen wir jetzt auch noch durch, Abby", versuchte Carter sie aufzubauen. „Wo ist Maggie jetzt?“ „Sie ist zu einer Freundin gefahren“, schluchzte Abby. 30 Minuten später, hatten sie das wichtigste gepackt und fuhren los...
noch am selben Tag... Luca hatte sein Versprechen gehalten und führte Susan in ein romantisches Restaurant aus..Trotzdem war er nicht ganz bei der Sache. Das merkte Susan auch sofort: „Hast du was, Luca?“ Er sah etwas überrascht auf. „nein..naja...es ist nur...ich hoffe du nimmst mir die Frage nicht übel....aber ich mache mir Sorgen um Abby, findest du sie hat sich in letzter Zeit verändert?..sie wirkt so niedergeschlagen..“ Susan überlegte kurz..musste dann aber zugeben: „Das ist mir auch aufgefallen...das ist aber angesichts dessen, was sie in den letzten Monaten durchgemacht hat, nur allzu gut zu verstehen...wir müssen sie jetzt unterstützen wo wir nur können...aber ich glaube nicht, dass wir uns große Sorgen um Abby machen müssen...sie erfängt sich schon wieder..“ Susan wartete kurz und fügte dann hinzu: „warum sollte ich dir die Frage übel nehmen?...ihr seid befreundet..würdest du dir keine Sorgen machen, müsste ich dir eine verpassen...“ „dann versuch's mal...auf so etwas stehe ich...“ Ein breites Grinsen machte sich auf beiden Gesichtern breit.. „Und jetzt lass uns den Abend genießen!“, rief Luca und bestellte den teuersten Wein des Hauses. „auf uns“ ... „auf uns“, sagte auch Susan und erhob das Glas... Als ‚Eternal Flame’ gespielt wurde, packte Luca das Tanzfieber und er zerrte Susan auf die Tanzfläche. „na gut...dann zeig mir mal dein kroatisches Temperament..“...Die anderen Gäste im Restaurant hörten lautes Lachen von der Tanzfläche... „Luca, dieses Herumzappeln nennst du Tanzen?“ „Ich habe eben meinen eigenen Stil“ „nicht sehr stilvoll dein Stil..“...es wurde noch eine feuchtfröhliche Nacht..eine sehr lange Nacht...
der nächste Tag... Im County war wieder einmal die Hölle los...zu viele Patienten...zu wenig Ärzte...Dementsprechend war auch Kerry’s Laune. Mit einem Stapel Krankenblätter die sie fast in die Knie zwangen, in der Hand, rief sie Chuny zu sich: „Chuny!! was machst du da, komm sofort her!“ Etwas eingeschüchtert trottete Chuny an: „Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht, Dr. Weaver?“ „Hast du dich dort drüben gerade mit Zadro unterhalten, während ich hier mit Krankenblättern zugeschüttet werde?!!“, fragte Kerry wütend. „Aber ich wollte doch nur-“, versuchte sich Chuny zu wehren, doch Kerry fiel ihr ins Wort: „hier hast du...“, Kerry drückte ihr eine Ladung Krankenblätter in die Hände... „Und welcher Arzt, wenn ich fragen darf?“ „Du fragst tatsächlich nach einem Arzt?..siehst du hier irgendeinen rumlaufen?!...Carter ist gestern mit Abby in irgendeine Stadt abgehauen..das heißt wir sind völlig unterbesetzt...Luca und Susan stehen noch dazu völlig neben sich...was wohl am gestrigen Abend liegen dürfte...naja...du nimmst dir jetzt jedenfalls diese Patienten vor!“ Chuny sah Kerry etwas unglaubwürdig an und fragte: „sind sie auch wirklich sicher-“, weiter kam sie wieder nicht.. „mit diesen einfachen Fällen wirst du schon fertig werden...du kannst Wunden nähen, Zugänge legen und den Blutdruck messen....ich bin wunschlos glücklich....das einzige, das dir noch zu einem richtigen Arzt fehlt:...ist schlechtes Benehmen....und jetzt geh endlich zu dem Patienten...ich werde die Krankenblätter später unterzeichnen..“ Chuny zog es vor nicht mehr zu wiedersprechen und marschierte in die 3. „Kerry“, Romano war gerade aufgetaucht, „ich bewundere immer wieder diesen Teamgeist hier in der Notaufnahme...jeder hilft wo er nur kann..und das mit einer Freude...ist das nicht herrlich..“ „Lassen Sie die Witze, Robert...helfen Sie uns lieber..“ Mit einem ungewöhnlich freundlichen Lächeln ging Romano auf Kerry zu und nahm ihr weitere drei Krankenblätter ab... „Ich bin ja runtergekommen um zu helfen.." Kerry erwiderte das Lächeln...danach versorgten sie die wartenden Patienten...Einge Stunden später waren die meisten Patienten im OP beziehungsweise wieder nach Hause geschickt worden...
am späten Nachmittag... Vier Tage waren vergangen, seit Mark und Carol bei Hilary Fossen und Hodson gewesen waren...Vier sehr harte Tage für Mark...er hatte sich immer wieder den Kopf darüber zerbrochen, ob er das Angebot, das Hodson ihm unterbreitet hatte, annehmen sollte...30.000 $ oder eine drohende Gerichtsverhandlung...Mark ging Elizabeth während dieser Zeit sehr oft aus dem Weg...er konnte nur schwer mit ihr sprechen...auf ihre Fragen, was denn mit ihm los sei, antwortete er nur ausweichend... Sieben Tage hatte Hodson ihm Bedenkzeit gegeben...nur noch drei waren übrig geblieben... „Ich muss mit dir reden“, sagte Mark, den Blick auf Carol gerichtet...Er gab Lily noch schnell den Befehl, den gerade behandelten Patienten nach oben zu bringen und ging mit Carol dann in einen leeren Behandlungsraum... „Ich werde bezahlen...“, erklärte Mark der mehr als überraschten Carol. „Du willst Hodson das Geld geben?...hast du es Elizabeth endlich erzählt?“, fragte Carol erwartungsvoll. Doch Mark schüttelte nur seinen kahlen Kopf... „noch nicht...ich hab’s einfach noch nicht geschafft...aber heute werde ich all meinen Mut zusammen nehmen und ihr alles erzählen....ja, das werde ich...“ Etwas skeptisch sah Carol Mark an und nahm seine Hand: „Es ist wirklich das beste so...du kannst nicht ewig mit einer Lüge leben...“ Mark atmete tief durch.. „Ich hoffe so sehr, dass Elizabeth mich verstehen und unterstützen wird..“ „das wird sie, Mark!“ Carol gab Mark ein bisschen Sicherheit....er war sich trotzdem nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung sein würde...
am Abend... Susan waren die Strapazen der vergangen Tage anzusehen..Sie lag völlig erschöpft an der Aufnahme und war knapp davor einzuschlafen..Mit einem unsanften Klaps auf den Rücken weckte Frank sie auf.. „Luca?!“, fragte Susan verwirrt.. „Bin ich etwa 1,90 m...gutaussehend...und habe volles Haar??“... Nun sah Susan erst richtig hin... „Ach..du bist es, Frank“ Genervt zeigte Frank auf die Krankenblätter, auf denen Susan sich es gemütlich gemacht hatte. „Würden Sie sich das nächste Mal einen anderen Schlafplatz suchen?!“ „Ich habe nicht geschlafen, Frank“ „Doch, das haben Sie“, antwortete Frank unfreundlich. „Ich habe nur meine Augen ausgeruht..“ „Ärzten ist es nicht gestattet, während der Tagesschicht zu schlafen!“, wiederholte Frank. „wie oft soll ich dir noch sagen, ich habe nicht...ach..vergiss es!“ Susan suchte Luca und fand ihn schließlich schlafend in der 2...
kurz danach... Das Chaos, das an diesem Tag im County herrschte, hatte man mittlerweile in den Griff bekommen. Romano strich soeben den letzten Patienten vom Brett und ging erschöpft ins Ärztezimmer... „Kerry...Sie sind auch noch hier?!...ich habe gerade den letzten Patienten versorgt...für’s erste, haben wir wieder unsere wohlverdiente Ruhe...“ Kerry hatte sich in Krankenakten vertieft, war aber trotzdem froh über die kleine Störung.. „Ich danke Ihnen, Robert, dass Sie uns geholfen haben..wir hatten es wirklich nötig..“ „Als Gegenleistung, könnten Sie mich auf einen kleinen Imbiss ins Magoo’s begleiten...ich bin am Verhungern...ich bezahle auch..“ „Ich habe hier eigentlich noch sehr viel zu tun...“ Sie sah Romano etwas verlegen an.. „Was soll’s...die Akten können warten...also gut..gehen wir..ich könnte auch etwas zu essen vertragen..“...
vor 24 Stunden... Carter startete den Wagen... „Abby, komm endlich!“ Sie lief die Treppen zum Wagen hinunter und stieg ein..Sie machten sich auf den Weg zu Abby’s Mutter... fortsetzung folgt
später Abend... Carter und Abby ließen Chicago hinter sich. Vor einer knappen Stunde, waren sie losgefahren.. „Hast du Kerry gesagt, dass wir morgen nicht ins Krankenhaus kommen?“, fragte Abby und starrte dabei abwesend aus dem Fenster.. „Ja, hab ich...du kannst dir vorstellen, wie sie reagiert hat“, antwortete Carter. „Und hast du ihr auch erzählt, warum wir nicht arbeiten?“ „Ich habe darum herumgeredet...hätte ich es ihr erzählen sollen?“ „nein..ist schon in Ordnung“, sie starrte noch immer in die trostlose Landschaft. Für einige Zeit herrschte vollkommene Stille... „und ich habe mir doch tatsächlich eingebildet, dass die Probleme mit meiner Mutter ein Ende nehmen...was habe ich mir nur dabei gedacht...tja...und jetzt wird sie auch noch geschlagen..“, Abby versuchte nicht wieder zu weinen, wusste aber eigentlich nicht, warum sie die Tränen verhindern wollte...Carter überlegte, was er antworten sollte, aber ihm fiel einfach nichts Passendes ein..die Stunden gingen vorüber... ‚Welcome in Strenton-City’, stand auf einem riesigen Schild...sie hatten die Stadtgrenze, der kleinen Stadt, in der Abby’s Mutter seit ihrer Hochzeit lebte, erreicht... Abby kramte den Zettel heraus, auf dem sie sich die Adresse von Maggie’s Freundin, bei der ihre Mutter sich befinden musste, notiert hatte. Die wenigen Straßen, waren um diese Zeit völlig menschenleer...es war kurz vor Mitternacht... Nachdem sie sich einige Male verfahren hatten und Abby Carter dafür verantwortlich gemacht hatte, fanden sie sich endlich vor der gewünschten Adresse wieder..Das Haus lag im Dunkeln..Abby betätigte die Klingel....erst nach wiederholtem Klingeln, ging Licht im Haus an...sie hörten eine fluchende Frauenstimme näher kommen..die Tür öffnete sich... Ihr Gegenüber, war eine äußerst übelgelaunte Frau im Schlafanzug.. „Was zur Hölle wollen Sie um diese Zeit hier?!“ „Ich möchte zu meiner Mutter, Maggie Wyczenski, ich bin ihre Tochter, Abby...sie hat mich angerufen, und gesagt sie sei bei Ihnen..“ Die Miene der Frau war nicht mehr ganz so streng.. „Ach so, Sie sind das...ich muss Sie leider enttäuschen, Maggie’s Ehemann hat sie vor rund einer Stunde abgeholt..“ Abby traute ihren Ohren nicht... „wie bitte?!...Sie haben meine Mutter mit ihm mitgehen lassen, nachdem er sie zuvor verprügelt hat?...sie hat Ihnen doch erzählt, was passiert ist, oder?“ „das war ja nicht zu übersehen...ich habe ihre Wunden versorgt und habe ihr vorgeschlagen, die Polizei zu kontaktieren, aber sie war dagegen...sie hat gesagt es sei nicht so schlimm und es wäre nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen...was sollte ich denn tun?“ „nicht so schlimm?...nur so schlimm, dass sie mich aus Chicago herkommen lässt!“ Der Frau schien Abby’s Tonfall nicht zu gefallen.. „..jedenfalls ist Georg dann hierher gekommen und hat sie mitgenommen...ich habe versucht sie davon abzuhalten mitzugehen, aber sie hat nicht auf mich gehört“ Abby war noch immer wütend.. „Warum haben Sie ihm überhaupt die Tür geöffnet?!!...Sie sind ja eine tolle Freundin...“ „Das bringt doch nichts, Abby“, versuchte Carter sie zu beruhigen.. „Halt dich da raus, Carter...deine Sprüche helfen uns jetzt auch nicht weiter!“, schrie Abby ihn an.. Carter hielt es für besser, im Gegensatz zu Abby die Ruhe zu bewahren und vermied eine Konfrontation mit seiner Freundin..Sie richtete noch einen letzten bösen Blick auf Maggie's Freundin und ging danach zum Wagen zurück...
mitten in der Nacht... Während der Fahrt zu Abby’s Mutter, hatten die beiden kein einziges Wort miteinfander gewechselt..sie waren nicht in der Stimmung miteinander zu reden..Abby ging zielgerichtet auf die Haustür zu, aber Carter hielt so noch zurück.. „Wir sollten erst mal klären, wie wir vorgehen werden..“ „vorgehen?...wir gehen einfach rein, und fordern sie auf mitzukommen...dann bringen wir sie, wenn es nötig ist, zu einem Arzt...und alles andere werden wir dann schon sehen..“, meinte Abby. „Du stellst dir das zu einfach vor, Abby“, versuchte Carter ihr zu erklären.. „also gut...wenn du nicht mitkommen willst, bleibst du eben hier stehen..“, schnauzte Abby ihn an... „Würdest du deine Wut, bitte nicht an mir auslassen..!“, beschwerte sich Carter. Abby ignorierte die Bemerkung und ging zum Haus vor..Carter folgte ihr natürlich..wieder klingelte sie...George trat vor die beiden mitternächtlichen Besucher. Er begrüßte sie überraschend freundlich, fragte was sie um diese Zeit hier her führe und tat so als wäre nichts passiert...Dabei wehte den beiden eine leichte Alkoholfahne entgegen... Abby hingegen, war um einiges direkter: „Ich will sofort mit meiner Mutter sprechen!“ Da tauchte Maggie bereits hinter ihrem Mann auf, über ihrem Auge klebte ein großes Pflaster.. Abby sah an George vorbei und sagte zu ihrer Mutter: „Ich muss mit dir reden....jetzt“ „jetzt?...es ist schon sehr spät..“, mischte sich George ein.. Maggie hatte sichtlich große Angst.. „Ich weiß nicht, Abby...George hat Recht...kann das nicht bis morgen warten?“ Abby sah ihre Mutter völlig entgeistert an: „Willst du mich verarschen?...Wir kommen mitten in der Nacht aus Chicago in diese gottverdammte Stadt und jetzt willst du nicht mit mir sprechen...“ Sie sah ihre Mutter eindringlich an.. „wenn ich dir auch nur das Geringste bedeute, steigst du sofort in dieses Auto..ich meine es ernst, Mum!“... Bedächtig und sehr unsicher schritt Maggie auf Abby zu.. „Du musst das nicht tun“, sagte George und hielt sie an der Schulter zurück.. Da verlor Carter die Nerven... Nach einem rechten Haken ging George mit schmerzverzerrten Gesicht zu Boden.. Während Abby und Maggie zum parkenden Wagen rannten, warnte Carter George noch: „Fass’ sie nie wieder an, du Schwein!...nie wieder!“.... fortsetzung folgt
nach dem „Besuch“ bei George... „Was sollte das gerade, John?!...musstest du ihn unbedingt niederschlagen?!“, rief Maggie wütend, als sie in den Wagen eingestiegen waren. Der überraschte Carter kam gar nicht dazu sich zu verteidigen, da Abby sofort dazwischen ging: „Er wollte dich doch nur beschützen!...du solltest ihm dankbar sein“, antwortete Abby nicht weniger erregt wie ihre Mutter. Die Stimmung hätte in diesem Moment unmöglich noch schlechter werden können.... „Wohin fahren wir überhaupt?“, fragte Maggie plötzlich. „Ins Hotel...dort werden wir uns dann mal ausführlich unterhalten“, antwortete ihre Tochter... wieder Stille.. „und morgen gehen wir zur Polizei“, fügte Abby hinzu.. Davon zeigte sich Maggie aber alles andere als erfreut.. „zur Polizei?...auf keinen Fall!...ihr verhaltet euch so, als würde George ein Schwerverbrecher sein“ „Sieh dich doch an, Mum! Dein Gesicht ist total blutverschmiert...dein linkes Auge ist geschwollen...“ „ok...er hat einen Fehler gemacht, aber es war nur ein Ausrutscher....er hatte zu viel getrunken, und da haben wir zu streiten begonnen....und an diesem Streit, war ich, ehrlich gesagt, auch nicht ganz unschuldig,....“ Abby blickte ihre Mutter verständnislos in die Augen.. „Willst du ihn jetzt auch noch verteidigen?... er hat dich geschlagen!....dafür gibt es keine Entschuldigung...gar keine!“ Die Konversation zwischen den beiden, hatte wieder ein Ende gefunden... Abby zog es vor, die ganze Sache im Hotelzimmer zu besprechen.. Eisige Stille herrschte während der weiteren Fahrt zum Hotel, in das Abby und Carter schon bei Maggie’s Hochzeit abgestiegen waren.. Carter erledigte den Papierkram an der Rezeption, als sie an dem kleinen, heruntergekommenen Hotel angekommen waren....dann folgte er Maggie und Abby auf das Zimmer... „Und jetzt, Mum“, fing Abby an, „erzählst du uns, was genau passiert ist..“ Die drei hatten gerade das Zimmer erreicht und ihre Kleidung abgelegt.. „Es hat vor ungefähr drei Wochen begonnen.. die Möbelfabrik am Stadtrand, hat die Produktion an einen anderen Standort verlegt, dabei hat George seinen Arbeitsplatz verloren...er war verständlicher Weise verzweifelt und hat seinen Frust in Alkohol zu ertränken versucht...Seither sitzt er fast jeden Tag mit seinen Kumpels in der Bar und schüttet sich mit Bier zu...“ Maggie’s Stimme wurde immer trockener. Carter und Abby hörten ihr gebannt zu... „davor war alles so schön...wir hatten Spaß..alles war perfekt...warum musste diese verdammte Fabrik zusperren..!?“ Tränen kullerten über Maggie’s Gesicht.. Abby nahm ihr Mutter in die Arme.. „Es tut mir Leid, dass ich euch Probleme gemacht habe..ich hätte euch nicht anrufen sollen, aber ich wusste erst nicht, was ich tun sollte..“ „Es war vollkommen richtig, dass du uns her geholt hast“, antwortete Abby. Maggie beruhigte sich langsam wieder... „George wird sich Sorgen machen...ich kann ihn jetzt nicht alleine lassen, ich werde mir ein Taxi nehmen und nach Hause fahren“, sagte Maggie bestimmt....... „Du bist ja verrückt!...siehst du nicht, was er dir angetan hat....ach...mach’ doch was du willst...ich kann dich ja doch nicht davon abbringen“, antwortete Abby resignierend. Carter wagte noch einen Versuch: „Lass uns noch eine Nacht drüber schlafen, bevor du etwas tust, was du später bereuen könntest....er hat dich ein mal geschlagen, er wird auch beim zweiten Mal nicht davor zurückschrecken..“ „Auch wenn ihr es nicht verstehen könnt, ich liebe ihn... und ich werde ihm noch eine Chance geben...“, gab Maggie zurück. „...und bald wirst du ihm eine 3. und eine 4. Chance geben müssen....ich habe in meinem Beruf viele dieser Fälle gesehen... ich kenne mich da aus..“, warf Abby ein. Doch Maggie nahm ihren Mantel, gab Abby einen Kuss auf die Wange und bedankte sich noch mal für ihre Hilfe... „ich komme morgen früh noch mal vorbei...okay?....George, ist wirklich ein toller Mensch, glaubt mir...jeder Mensch macht Fehler.....ich habe einfach überreagiert...macht euch keine Sorgen“, versuchte Maggie die beiden zu beruhigen.... Doch Abby verdrehte nur angewidert die Augen..... Carter lief Maggie hinterher und erklärte sich bereit, sie zurückzufahren...sein gutes Zureden während der Fahrt blieb erfolglos......
bei den Greene's.. Mark hatte Carol fest versprochen, mit Elizabeth wegen der Fossen-Geschichte zu reden.. das tat er auch... Er bat Elizabeth sich zu setzen und fing schweren Herzens zu erzählen an.. Als er zu der Stelle kam, an der Fossen und er im Aufzug waren, standen ihm wieder Tränen in den Augen, aber er riss sich zusammen.... Er brachte seine Erzählung zu Ende und versuchte dabei Elizabeth so wenig wie möglich in die Augen zu sehen... Sie war überrascht, geschockt, verzweifelt, traurig...wusste nicht was sie sagen sollte... Mark versuchte nach ihrer Hand zu greifen, aber sie wich zurück und erhob sich vom Sofa... „Wo willst du hin, Elizabeth?“, schluchzte Mark. „Ich muss jetzt raus...es tut mir Leid...“, sie zog ihre Schuhe an und ging hinaus in die eiskalte Nacht....... fortsetzung folgt